A-WELPENTAGEBUCH

Donnerstag, den 02.05.2019

Wurfkiste fertig

Abby und Ben probieren die neue Wurfkiste gemeinsam aus. Werner hat aus Siebdruckplatten eine stabile Kiste gezimmert. Um die Kiste wasserdicht zu machen, hat er einen PVC-Boden eingeklebt. Hier und da sind noch Änderungen vorzunehmen. Jetzt ist die Kiste mit weichen, aber Wasser aufsaugenden Materialien auszupolstern.

Unser Hund findet die Kiste  gar nicht toll. Allein geht sie nicht rein-findet das Ganze eher merkwürdig.

Sonntag, den 05.05.2019

Endspurt

Abby wird immer runder. Das Gesäuge ist unglaublich gewachsen. Sie läuft jetzt breitbeinig, weil das Gesäuge bei jedem Schritt aneinander klappert und es ihr unangenehm ist. Wir können nur noch kurze Spaziergänge machen. Sie liegt am liebsten in der Sonne und wälzt sich oder sie sucht den kalten Steinboden, um ihr Gesäuge zu kühlen.

Und außerdem: Sie hat immer Hunger!!!

Freitag, den 10.05.2019

Letzte Kontrolle

Wir müssen zur Tierärztin. Es steht noch eine zweite Herpesimpfung an. Bei dieser Gelegenheit lassen wir noch eine weitere Ultraschalluntersuchung durchführen. Ich habe Angst, dass es den Welpen nicht gut geht. Aber die Tierärztin gibt Entwarnung. Wir sehen auf einer Seite mindestens vier putzmuntere Welpen, die in Abbys Bauch herumturnen. Wir bekommen den Auftrag, jetzt jeden Tag mehrmals Fieber bei Abby zu messen. Fällt die Temperatur um 1 Grad ab, soll die Geburt in den nächsten 24 Stunden losgehen. Die Anspannung steigt!

Samstag, den 18.05.2019

Warten

Heute ist der 61. Tag der Trächtigkeit unseres Hundes. Wir warten!!!
Alles ist vorbereitet. Alles für die Welpen gekauft. Alles für die Welpenkiste erledigt.
Aber- es tut sich nix!
Werner und ich beobachten den Hund den ganzen Tag. Sie frisst normal, genießt die Sonne, liegt faul im Garten und freut sich, wenn sie jemand streichelt.
Wir machen uns total verrückt und messen mittlerweile vier Mal täglich Fieber.
Morgen haben wir in der Familie Konfirmation und wir fragen uns, warum bei uns immer alles auf einmal kommt!

Montag, den 20.05.2019

Es wird Ernst

Ich schlafe neben der Wurfkiste. Abby hat Senkwehen. Sie ist unruhig und läuft hin und her. Sie scharrt in ihrer Kiste, will dauernd in den Garten, steht minutenlang herum. Aber keine Geburt. Am nächsten Morgen frisst Abby nichts. Ihre Figur hat sich geändert. Man sieht plötzlich ihre Hüften wieder. Die Babys sind nach unten gerutscht. Ich habe Urlaub und lasse meinen Hund nicht aus den Augen. Sie sucht meine Nähe und verhält sich wie ein unsichtbarer Schatten. Aber es tut sich nichts.

Dienstag, den 21.05.2019

Es geht los

Meine zweite Nacht neben der Wurfkiste. Gegen 22.00 Uhr wird Abby unruhig. Sie hat Wehen, steht zeitweise geistesabwesend im Zimmer und bewegt sich nicht, will ständig zum Pinkeln in den Garten. Sie hechelt und verliert ihren Speichel. Dann liegt sie in der Wurfkiste, atmet schwer und scharrt. Das geht die ganze Nacht. Ich sitze neben ihr in der Kiste und rede ruhig auf sie ein. Wir kommen beide nicht zur Ruhe. Gegen 7.30 Uhr wird der erste Welpe geboren. Jessica hilft mir. So purzeln fünf Rüden und zwei Mädchen zur Welt. Bis auf einen Welpen sind die Winzlinge ganz schön proper. Sie bringen zwischen 400 und 600 gr. auf die Waage.Gegen 12.30 Uhr denken wir, dass wars. Die Babys kommen in den Korb, die Kiste wird geschrubbt, der Hund gewaschen und Gassi geführt. Ist es jetzt zu Ende?

Abby hat wieder Presswehen. Sie arbeitet über eine Stunde. Wir denken, dass ist vielleicht noch eine Nachgeburt, aber nach einer Stunde kommt noch ein Welpe mit den Füßen zuerst. Er ist leider tot. Das tut richtig weh, zumal es ein proper Mädchen ist. Wir müssen erstmal weinen, weil er aussieht, wie ein schlafendes Engelchen. Ben tauft sie Anuschka. Wir beerdigen sie auf Carlas Grab in einer schönen Kiste.

Der Rest der Bande ist putzmunter und nuckelt an Mamas Zitzen. Abby ist fertig und schläft. Willkommen im Leben – kleine Puppies. Wir haben euch sehr lieb.

Mittwoch, den 22.05.2019

2. Lebenstag

Wieder eine durchwachte Nacht. Ich schlafe neben der Wurfkiste, weil ich Angst habe, dass sich Abby auf ihre Welpen legt und sie erstickt. Schnell stelle ich fest, dass die Kleinen quieken können wie kleine Ferkel, wenn Abby sich auf sie legt. Ca. jede Stunde muss ich eingreifen.
Abby hat nachts noch stark nachgeblutet. Morgens “schwimmt” die Wurfkiste. Ich krieg einen Anfall von Putzwahn. Babys aus der Kiste raus, wiegen, Nabel kontrollieren, Fußnägel checken, dann unter die Rotlichtlampe in einen separaten Korb.
Abby wird gewaschen, gefüttert, Gassi geführt, dann wird die Wurfkiste geschrubbt und komplett neu ausgelegt. Unsere Waschmaschinen laufen heiß, die Handtücher werden knapp, die Drypads neigen sich dem Ende.
Ich stelle fest, dass unser Hund eine sehr fürsorgliche Mutti ist, sie verlässt nur unter Protest die Kiste. Wenn sie nach ihrer eigenen Versorgung zurückkommt, werden alle Welpen erst mal gründlich abgeschleckt, Pipi und anderes ordentlich entsorgt.
Alles dreht sich um die Versorgung der kleinen Familie. Ich komme zu nichts!!!
Heute muss ich den ganzen Tag an unseren Agility-Trainer Wolfgang denken.
“Wolfgang, du hättest dich über unser Welpenglück sehr gefreut. Ich bin dir dankbar, für deine Unterstützung und Abbys Vorankommen im Training. Ich bin sicher, dass du vom Himmel aus zu sehen kannst.” Du fehlst.

Donnerstag, den 23.05.2019

3. Lebenstag

Alles spielt sich ein. Abby ist geduldig mit den ewig durstigen Welpen. Sie haben alle zugenommen und der Nabelrest, man staune, ist bei allen bereits abgefallen. Wenn sie trinken, wedeln sie mit den kleinen Schwänzchen und sie grunzen vor Wonne. Die großen Zitzen passen kaum in das kleine Mäulchen. Mit so einem riesigen Nuckel schläft es sich bestens.
Abby ist wieder schlank, schon fast dünn. Wir füttern sie vier mal täglich und versorgen sie fürsorglich. Sie ist richtig dankbar. Abends sitzen wir auf der Terrasse und genießen den Tagesausklang. Plötzlich steht Abby bei uns und will erst mal Welpen- Ruhe. Sie spielt mit Ben und rennt ausgelassen durch den Garten. Endlich ohne dicken Bauch! Aber nach dem Waschritual ist sie wieder bei ihren Kindern. Die warten schon auf Milchnachschub.
Gute Nacht ihr kleinen Racker. Ihr seid so schnell groß!

Samstag, den 25.05.2019

5. Lebenstag

Alarm!

Der morgendliche Check zeigt, dass es allen Hundekindern gut geht. Sie haben fast 100 gr. zugenommen. Herr Gelb, genannt der dicke Max, passt kaum noch in den Waageaufsatz.
Abby ist geduldig mit ihren Welpen. Manchmal denke ich allerdings, es ist ihr stinklangweilig. Wenn sie Ben hört, kommt sie in den Garten und will Ball spielen. Dann müssen die Kleinen in ein Körbchen, damit sie nah beieinander liegen, sonst machen sie Theater.
Einmal kommen wir zurück, und ein Welpe hat seine arg riechende Hinterlassenschaft schön im Welpenkörbchen verteilt. Oh nein, alle Kinder müssen gewaschen werden, Abby wird nervös und putzt hinterher.
Ein anderes Mal kommen wir zurück zur Welpenkiste und drei haben sich allein aus dem Körbchen herausgearbeitet und liegen heulend in der Wurfkiste. Wie haben sie das angestellt?
Jetzt müssen wir aufpassen. Ich habe das Gefühl, das die Kleinen jeden Tag schneller krabbeln können. Sie sind unerbittlich und fallen über die arme Abby her, sobald sie in die Kiste kommt. Das bedeutet, weiterhin die Hundemutti gut zu füttern und zu pflegen, damit der Milchstrom nicht abreißt.

Dienstag, den 28.05.2019

8. Lebenstag

Wir haben unser erstes Jubiläum. Die Puppies sind heute vor einer Woche geboren.
Ja, wo ist denn die Zeit geblieben?
Meine Waschmaschinen wissen es. Ich werde ein Dankesschreiben an Herrn Miele schicken, die Geräte sind noch nicht explodiert!
Die Wischeimer, die Putzlappen, die Berge von Duschhandtüchern und Felle wissen es auch, sie waren im Dauereinsatz.
Die Arbeit mit den Hundekindern ist überschaubar, aber unsere Abby ist anstrengend. Sie blutet noch stark und dröppelt überall hin. Die Gardinen im Wohnzimmer hatten was abgekriegt, also Gardinen waschen. Natürlich auch Fenster putzen, man hängt ja keine saubere Gardine vor ein dreckiges Fenster. Und wenn man schon dabei ist, kann man die übrigen sechs Fenster auch putzen und die Gardinen waschen. Dann hatte ich Ameisenbefall in der Küche. Die Terrassentür stand auf, Abby hatte eine rote Spur hinter sich her gezogen und ich habe es nicht sofort gesehen. Also marschierten die Krabbeltierchen munter in die Küche zur roten Hinterlassenschaft und von dort direkt in die Schublade mit dem Honig. Igitt-ich krieg die Krise. Mein Mann schimpft mit mir und erinnert mich, dass ich doch Urlaub habe. Ääm, Urlaub sieht anders aus.
Die kleinen Hündchen können immer schneller krabbeln. Der dicke Max hat die Einkilomarke fast geknackt. Morgen kommt Renate Janz, ja hallo, da werden wir erstmals Fußnägelchen schneiden.

Mittwoch, den 29.05.2019

9. Lebenstag

Heute war Renate da und hat den Puppies die Fußnägel geschnitten. Das wurde auch Zeit, denn die Kleinen hatten Abby das Gesäuge ganz schön zerkratzt.
Da war aber was los! Es wurde geschimpft und geheult. Aber die geübte Hand von Renate war unerbittlich. Es gab kein Entrinnen. Nach der Attacke konnte man sich nur in die Kiste retten und unter dem Fell verstecken.

Donnerstag, den 30.05.2019

10. Lebenstag

Zwei Welpen haben die 1000 Gramm überschritten. Alle Kinder haben gut zugenommen. Sie bewegen jetzt interessiert ihre Ohren. Es könnte sein, dass sie bald ihre Ohren öffnen, denn zzt. sind sie noch taub und blind.
Meine Schwester Barbara schwört, dass sie ein Welpe kurz mit offenen Augen angeschaut hat. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis sie ihre Umwelt richtig wahrnehmen können.

Samstag, den 01.06.2019

12. Lebenstag

Es ist unglaublich, aber die Puppies haben ihre Augen geöffnet. Herr Weiß, unser kleinster Welpe, der Erstgeborene, schaute mich heute Morgen mit blauen Augen an. Ich habe mich richtig erschrocken. Im Laufe des Tages öffneten auch die anderen Welpen ihre Augen. Und…noch eine Errungenschaft, sie versuchen zu laufen. Es sieht sehr ungelenk aus, sie kippen oft um, aber der Wille zur Fortbewegung auf vier Beinen ist eindeutig zu sehen.
Die Welpen sind jetzt länger wach und man merkt, dass sie sich miteinander beschäftigen. Mal nuckeln sie sich gegenseitig an oder sie lecken sich ausgiebig. Ganz niedlich sieht es auch aus, wenn sie gähnen und zwar zahnlos. Aber, auch da tut sich was. Heute habe ich gesehen, dass die Zahnleisten verdickt und weiß verfärbt sind. Kaum vorstellbar, dass sie in gut einer Woche schon feste Nahrung bekommen. Ich könnte stundenlang vor der Wurfkiste sitzen und zusehen, sie sind so unschlagbar goldig. Wie soll ich mich jemals von ihnen trennen?

Dienstag, den 04.06.2019

15. Lebenstag

Nestflüchter!
Unsere Puppies werden munter, sie erproben zu unserem Leidwesen unsere Nerven. Es wird vor und nach der Fütterung lautstark in allen Tonlagen gebellt, geknurrt, gejault und geheult. Man hört es in der gesamten Nachbarschaft.
Nachts ist das natürlich besonders nervig, da vor und nach dem Füttern (in der Regel gegen 2 oder 3 Uhr) lange keine Ruhe ist. Schlafen ist für uns ein Fremdwort.
Seit 3 Tagen müssen wir den Ausstieg der Wurfkiste mit einem zusätzlichen Brett sichern. Unsere Bandidopuppies sind alle Ausbrecher. Sie krabbeln jetzt mühelos über die Kante. Sie können mittlerweile ganz gut laufen und sind echt schnell. Da heißt es aufpassen.
Wegen der Wärme oder wegen was auch immer sind sie unleidlich.
Es kann aber auch sein, dass sie zahnen und Zahnschmerzen haben. So richtig knötterig, wie man in Westfalen sagt! Heute hatten wir zudem Abführtag. Sie hatten sich gegenseitig im Schlaf beschissen und alles sehr ordentlich im Fell verteilt. Ja, ja, da kam die Frau mit dem nassen Waschlappen, nicht die bekannte Mutterzunge, und da wurde unter Protest das erste Bad genommen.
Sie haben jetzt ihr Geburtsgewicht mehr als verdoppelt und wachsen rasend schnell. Vor drei Tagen haben wir neue Halsbänder bestellt, da die jetzigen zu eng werden. Bei ihrer Geburt konnten wir die Halsbänder noch großzügig einklappen.
Mein schönstes heutiges Erlebnis war mit unserem Zwerg, Herrn Weiß:
Ich habe ihn nach dem Füttern auf den Rücken gelegt, die Beinchen hoch und ich habe ihn am Hals gekrault. Er hat mich “angelacht”, wie Abby, wenn ich mit ihr spiele. Das war eine Sternstunde.
Und morgen, oh Hilfe, werden wieder Fußnägel geschnitten!

Mittwoch, den 05.06.2019

16. Lebenstag

Kleine Genießer…
Heute haben unsere Welpen zur Abendmahlzeit ihre erste Fleischmahlzeit bekommen: feinstes Tatar!
Das war ein Geschmatze. Es gab keine Beschwerden, dass das Futter nicht schmeckte. Und zum Nachtisch ein Schlückchen Milch bei Mama. Ein Festmahl!
Seit gestern müssen wir die Kleinen mit Ziegenmilch aus Babyfläschchen nachfüttern. Ihr Appetit ist riesig und der Milchfluss bei Abby nicht mehr ausreichend. Jetzt sind die Nächte noch kürzer, weil die Puppies schnell gelernt haben, dass die Fläschchen sehr schön sind, denn da gibt es kein Gerangel um die beste Zitze. Schön warm eingewickelt in ein kuscheliges Handtuch ist Fläschchen trinken bequemer Luxus. Das wird richtig genossen.
So haben die Hundekinder viel Neues gelernt. Auch, dass man jetzt ohne Zunge von Mama Pipi und andere Hinterlassenschaften selbst machen kann. Ab und wann muss ich die Febrezeflasche benutzen, der Duft im Wohnzimmer ist gut einzuordnen und trotz Lüften, Putzen und frischer Wäsche anhänglich! Selbst Abby rümpft die Nase. Jetzt wechseln wir die Wurfkistenunterlagen mindestens dreimal täglich. Aber was soll´s. Wir haben euch so gern, ihr kleinen Schnuffis!

Montag, den 10.06.2019

21. Lebenstag

Bei unseren Hundekindern hat sich in den letzten Tagen sehr viel getan. Sie haben gelernt, aus einem Fläschchen zu trinken, sie haben abends ihre Tatarmahlzeit bekommen und sie haben die ersten Zähne.
Am Samstag sind sie in ihren großen Auslauf umgezogen, wir haben unsere Küche ausgeräumt und Werner und unsere Söhne Roman und Yannick haben ihnen einen geräumigen Stall mit Ausgang nach draußen gebaut. Von Tag zu Tag werden sie wacher und spielen miteinander. Sie machen ihr Geschäft nicht mehr in die Wurfkiste, sondern klettern über eine Rampe in den Auslauf, wo wir es gut wegwischen können. Seit heute üben wir mit ihnen, aus einem Schälchen zu essen und zu trinken. Abby säugt sie zwar noch, aber sie bekommt sie ohne Zufütterung nicht mehr satt. Der Milchbrei aus Ziegenmilch, Banane, Schmelzflocken und Honig schmeckt ihnen, aber sie sehen danach aus wie kleine Ferkel und müssen gewaschen werden. Die klebrige Masse muss aus dem Fell raus und das Gewasche finden sie nicht so toll, sondern protestieren lautstark. Die Zeit rennt und rennt und sie werden so schnell groß. Mittlerweile sieht man auch ihre Charaktere. Die Mädels sind besonders kess und setzen sich gnadenlos gegen die überzähligen kleinen Rüden durch.
Trotz der Arbeit bereiten sie uns eine unsagbare Freude. Wir sitzen mit im Auslauf und können sie stundenlang beobachten und knuddeln.

Sonntag, den 16.06.2019

27. Lebenstag

Unsere Welpen gedeihen weiterhin prächtig. Sie wiegen jetzt zwischen 2 und 2 ½ Kilo. Mittlerweile haben sie ihre kompletten Milchzähne und alles was sie erwischen wird angeknabbert. Sie sind jetzt länger wach und spielen ausgiebig miteinander. Da wird geknurrt, geschüttelt, sich versteckt und gerannt. Mittlerweile zeigen sich deutlich ihre Charaktere: die Rüden sind überwiegend ausgeglichen und ruhig, die Mädels draufgängerisch. Wir haben zzt. viel Besuch, alle wollen die Kleinen sehen und knuddeln. Die Welpen lassen sich mit erstaunlicher Gelassenheit von vielen fremden Händen streicheln und beschmusen.
Jetzt können sie auch aus dem großen Futterring fressen. Als Abendmahlzeit gibt es neuerdings gekochtes Gemüse, Reis und Hähnchenfilet. Aber sie lieben weiterhin ihren Welpenbrei. Bei uns stinkts nach Zieg!. Wahrscheinlich werden die Puppies irgendwann wie Ziegen meckern und nicht bellen. Ich bin sehr dankbar, dass sie bis jetzt keine Darmprobleme hatten und das Barffutter gut vertragen.
Morgen können wir die Wurfkiste aus ihrem großen Zwinger abbauen. Sie mögen dort nicht mehr liegen. Kaum hat man sie in die Kiste gelegt, sind sie schon wieder rausgekrabbelt.
Ich wünsche mir sehr, dass sie alle ein schönes Zuhause finden. 3 Kinder haben bereits Namen und demnächst ganz tolle und liebevolle Familien.

Donnerstag, den 20.06.2019

31. Lebenstag

So groß!

Unsere Hündchen wachsen und wachsen. Sie haben jetzt alles, was ein erwachsener Hund auch hat, zum Beispiel Schnurrbarthaare. Zunächst hatten sie nur die Hautverdickungen im Gesicht für die Haare, aber heute sah man deutlich die ersten feinen Schnurrhaare. Sie sind über Nacht gewachsen! Auch die Ohren sind jetzt größer geworden. Sie sind besonders empfindlich, da nur ein Flaum von Härchen darüber gewachsen ist.
Bei der Hitze haben unsere Hunde richtig gelitten. Wir hatten den großen Auslauf im Garten vorbereitet, aber es war zu warm. Sie haben am liebsten in ihrem Stall in der Küche gelegen, wo es kühl war. So kam auch die kuschelige Welpenkiste wieder zum Einsatz, denn man staune, sie wird doch noch genutzt.
Dann haben die Welpen das erste Gewitter erlebt. Ich wollte nicht, dass sie sich erschrecken, und habe mit in der Kiste gesessen. Da haben wir gespielt und das Gewitter einfach ignoriert.
Der Appetit der Puppies wird immer größer. Wir füttern jetzt zwei Milchmahlzeiten und zwei Fleischmahlzeiten aus feinem Rinderhack, körnigem Frischkäse und gekochtem Gemüse wie Möhren oder Reis. Die Fütterung ist immer eine Herausforderung. Es dauert keine Minute und alles ist vertilgt. Man muss echt aufpassen, dass jeder etwas bekommt. Am Futterring kennen unsere kleinen Fressmaschinen keine Freunde. Und nach dem Essen sehen sie aus wie Ferkel. Aber auch das Waschlappenbad ist willkommen. Sie genießen die Zuwendung mit Trockenrubbeln und feine Fellbürste. Da kann man gut einschlafen!

Samstag, den 22.06.2019

33. Lebenstag

Spielen!

Endlich kommt unser großer Außenauslauf zum Einsatz. Die Hundekinder lieben es, im Schatten der großen Eiche zu schlafen und zu spielen. Werner hat ein Bällchenbad  und eine kleine Wanne zum Plantschen besorgt. Auch der Tunnel wird gern angenommen und erkundet. Spielen, Toben, sich gegenseitig annagen, verstecken, knurren, rennen, das sind jetzt die Lieblingsbeschäftigungen unserer Hündchen.
Am Napf sind sie unerbittlich. Wir müssen die festen Mahlzeiten aus einzelnen Schälchen füttern, weil sonst die nicht so schnellen Puppies nichts abbekommen.
Sie legen ordentlich an Gewicht zu und bald passen sie nicht mehr in den Aufsatz der Waage.

Dienstag, den 02.07.2019

43. Lebenstag

Familientreffen!

Letzte Woche hat uns Tex, der Papa unserer Welpen mit seiner Familie (Michaela, Conny und Ralf Malz aus Kassel) besucht.
Tex hatte keine Augen für seine schönen und gut geratenen Kinder, Mama Abby roch so lecker und war einfach verführerisch. Er hat sie die ganze Zeit angehimmelt, beschmust  und ihre Ohren geleckt.
Wir haben die Zeit genutzt, um einige Familienfotos zu machen. Das war ein unglaubliches Gezappel, um die Welpen auf der Bank für einige Minuten festzuhalten.
Familie Malz ist mit Tex sehr häufig zu Rassehundausstellungen unterwegs, auch im Ausland und dabei sehr erfolgreich. In diesem Bereich sind sie die Profis. Ralf wollte daher mal schauen, wie unsere Puppies so “stehen”, um vorab eine Einschätzung ihrer Statur zu bekommen. Das war eine lustige Geschichte. Während des Stehens fütterte Conny die Kleinen mit Frischkäse. Die Einzelaufnahmen der Welpen sehen dementsprechend aus, gaaanz verschmierte Leckermäulchen, zum Anbeißen und Abschlecken süß. Das hat Abby dann später erledigt. Alle Kinder wurden gründlich sauber geputzt.
Unsere Hündchen wachsen und wachsen. Sie sehen jetzt unproportioniert aus: der Körper ist gewachsen, aber die Beine haben was vom Dackel-zu kurz! Jetzt geht das Wachstum nur noch in die Höhe. Sie werden noch ca. 2-3 Wochen bei uns sein und dann in ihr neues Zuhause ziehen.
Bis auf unseren wunderschönen Herrn Blau erwartet alle Kinder ein ganz liebevolles Heim mit tollen Menschen, die sich zukünftig um sie kümmern. Dabei ist Herr Blau ein selbstsicherer Welpe, der am besten eine jagdliche Ausbildung bekommen sollte. Aber….wir sind noch auf der Suche nach einem schönen Zuhause für ihn. Mich von ihm zu trennen, wird mir am allerschwersten fallen.

Herr Blau

Frau Rot

Herr Weiss

Frau Lila

Herr Gelb

Herr Grün

Herr Hellblau

Sonntag, den 07.07.2019

48. Lebenstag

Ein Heim für Herrn Blau!

Nun hat auch unser Herr Blau liebe Menschen gefunden, die ihn gern zukünftig als Familienmitglied bei sich haben werden. Ich freue mich, dass nun alle Kinder ein Zuhause haben. Unsere Frau Rot, genannt  Anytha, wird bei uns bleiben.
Zzt. üben wir Spaziergänge in meinem Dummyrucksack mit jeweils einem Welpen. In kleinen Etappen sollen die Hündchen die große weite Welt erkunden. Sie können ja nur Ministrecken laufen, aber im Rucksack kann man die Welt aus guter Höhe und schön beschützt staunend beobachten. In der kommenden Woche werden wir auch einen Ausflug mit dem Auto machen, um die Kinder an das Autofahren zu gewöhnen. Ja und am Mittwoch kommt Frau Dr. Besette, und dann geht das Gepieke los. Oh weia, chippen, impfen und Wurmkur steht auf dem Programm.
Wir lassen die Welpen nicht mehr aus dem gemeinsamen Futternapf essen, es hat was von Krieg. Sie sind so gierig, dass sie ihr Essen fast inhalieren. Nach der Fütterung sind sie so aufgedreht und ihr Herzchen rast wie irre. Ich kann das nicht mehr mit ansehen.
Am liebsten sind sie in ihrem großen Welpenauslauf, da wird gerannt, getobt, geknurrt.und mit Wasser gespielt. Zum Glück hatten wir bis jetzt fast immer schönes Wetter, dass sie tagsüber nach draußen konnten.
Sie sind aber auch anstrengend. Nichts ist mehr sicher, alles wird angeknabbert, zerlegt, zerfetzt. Es geht eine Menge Kram kaputt, ich hab immer Sorge, dass sie etwas fressen, dass ihnen schadet. Letztens haben sie eine Rolle Klopapier erwischt, mit denen wir ihre Hinterlassenschaften immer wegmachen. Nie hätte ich gedacht, dass sie sich die Rolle vom Tisch klauen könnten, viel zu hoch! Na ja, die Rolle wurde mit Genuss in alle Einzelheiten zerlegt, zerkaut, wahrscheinlich auch gegessen und zum Schluss wieder ausgeschieden. Die Haufen sahen echt komisch aus.
Nun sind es nur noch 2 Wochen, bis wir uns von unseren Strolchen endgültig verabschieden müssen. Jeder Tag ist wichtig und wir versuchen, nicht die Arbeit zu sehen, sondern die gemeinsame Zeit mit ihnen zu genießen.

Sonntag, den 21.07.2019

9. Lebenswoche

Auf Wiedersehen!

Mit diesem Eintrag werde ich das Welpentagebuch meines Flat Wurfes A schließen. Ja, das ist schwer zu ertragen. Aber in den kommenden Tagen müssen wir uns von unseren Puppies verabschieden. Sie gehen jetzt in ihre Familien und das ist auch gut so. Es ist Zeit, dass sie erzogen werden und die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Menschen bekommen. Letzte Woche mussten Herr Blau und Herr Gelb operiert werden, sie hatten einen Nabelbruch und haben alles gut überstanden. Wir sind jetzt jeden Tag Auto gefahren, spazieren gegangen und Bollerwagen gefahren. Danke an meine Kollegen aus der Jugendpflege. Wir haben versucht, sie gut auf das zukünftige Leben vorzubereiten. Jetzt ist Zeit zur Sauberkeitserziehung und Welpenschule.
Ich bin dankbar, dass sie ohne Erkrankungen groß geworden sind. Viele Welpen sterben nach einigen Tagen an Herpes oder anderen schwerwiegenden Infektionen. Unsere Anuschka werden wir nicht vergessen. Sie liegt bei unserer Carla im Garten und bekommt einen schönen Gedenkstein.
Es ist für uns ganz schwer, beim Abschied die Welpen in fremde Hände zu legen, aber ich weiß, dass sie ein ganz tolles Leben in ihren wunderbaren Familien haben werden.
Machts gut meine Puppies. Zum Welpentreffen in 6 Monaten sehen wir uns wieder.

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